Das Deutsche Rundfunk-Museum bewahrt mit seinen Publikationen die faszinierende Geschichte von Radio und Fernsehen in Deutschland. Von den ersten Funkversuchen bis zur digitalen Gegenwart dokumentieren diese Werke technische Revolutionen, politische Umbrüche und gesellschaftliche Veränderungen. Tauchen Sie ein in eine Zeitreise durch fast 100 Jahre deutscher Mediengeschichte.
Die Bewahrung eines kulturellen Erbes
Das Deutsche Rundfunk-Museum präsentiert sich nicht nur als Ausstellungsort, sondern auch als wichtiger Verleger medienhistorischer Publikationen. Mit einer beeindruckenden Sammlung von Büchern und Tonträgern dokumentiert das Museum die faszinierende Geschichte des deutschen Rundfunks und Fernsehens über mehrere Jahrzehnte hinweg.
Von den Anfängen bis zur Gegenwart
Die Publikationen des Museums spannen einen weiten zeitlichen Bogen. Sie beginnen bei den ersten Funkversuchen Ende des 19. Jahrhunderts und reichen bis in die jüngste Vergangenheit. Besonders hervorzuheben ist die detaillierte Dokumentation des ersten regelmäßigen Fernsehprogramms weltweit, das am 22. März 1935 in Berlin seinen Anfang nahm.
Die Dreifache Neuerung: Fernsehen in drei Systemen
Wolfgang Mühl-Benninghaus’ Werk “Drei Mal auf Anfang” beleuchtet die unterschiedlichen Entwicklungswege des Fernsehens im Dritten Reich, in der DDR und in der Bundesrepublik Deutschland. Das Buch zeigt eindrucksvoll, wie sich die Unterhaltungsformate bis Mitte der 1960er Jahre entwickelten – eine Zeit, in der das ZDF im Westen etabliert wurde und die DDR ihren gesamtdeutschen Anspruch aufgab.
Technische Revolutionen und gesellschaftlicher Wandel
Vom Bastler zum Konsumenten
Ralf Ketterers “Funken, Wellen, Radio” erzählt die spannende Geschichte, wie aus physikalischen Experimenten ein Massenmedium wurde. Die Entwicklung vom primitiven Detektorempfänger zum benutzerfreundlichen Radiogerät zwischen 1923 und 1939 spiegelt nicht nur technischen Fortschritt wider, sondern auch gesellschaftliche Veränderungen.
Der geteilte Äther Berlins
Maral Herbsts “Demokratie und Maulkorb” untersucht das Konkurrenzverhältnis zwischen NWDR-Berlin (später SFB) und dem Berliner Rundfunk in den Jahren 1949 bis 1961. Diese Analyse zeigt, wie der Hörfunk als medienpolitisches Instrument zur Formierung beider deutscher Staaten beitrug.
Die Hörer im Mittelpunkt
Heide Riedels “Lieber Rundfunk…” stellt nach 75 Jahren Rundfunkgeschichte den Hörer in den Mittelpunkt. Von den anfänglichen “Zaungästen” und Schwarzhörern bis zum heutigen allgegenwärtigen Radiokonsum zeichnet das Buch die Entwicklung der Rezipientenkultur nach.
Die Funkausstellung als Spiegel der Zeit
“70 Jahre Funkausstellung” dokumentiert, wie sich auf dieser Messe seit 1924 Wirtschaft, Technik und Gesellschaft widerspiegelten. Von den Anfängen in der Weimarer Republik über die NS-Zeit bis zur internationalen Bedeutung zeigt sich die Funkausstellung als Barometer gesellschaftlicher Entwicklungen.
Medien im geteilten Deutschland
“Mit uns zieht die neue Zeit” dokumentiert 40 Jahre DDR-Mediengeschichte von 1945 bis zur Wende 1989. Historiker und ehemalige Programmgestalter kommen gleichermaßen zu Wort und bieten einen vielschichtigen Blick auf diese besondere Medienlandschaft.
Technische Meilensteine
Die Farbe kommt ins Fernsehen
Walter Bruch, der Erfinder des PAL-Systems, erzählt in “PAL – Das Farbfernsehen” seine persönliche Geschichte der Entwicklung des Farbfernsehens. Das am 25. August 1967 in der Bundesrepublik eingeführte System setzte sich weltweit in rund 70 Ländern durch.
Von der Vision zur Realität
“Fernsehen – Von der Vision zum Programm” beschreibt den jahrhundertealten Menschheitstraum, weiter zu sehen, als das Auge reicht. Von den ersten theoretischen Überlegungen vor über 100 Jahren bis zum Freizeitmedium Nummer Eins führt diese Publikation durch die Fernsehgeschichte.
Zeitgeschichte zum Hören
Die Audio-CD “Berlin, 13. August 1961” aus der Reihe “Stimmen des 20. Jahrhunderts” dokumentiert mit 24 Tondokumenten die ersten Tage des Mauerbaus. Originalaufnahmen von RIAS Berlin, SFB und DDR-Sendern sowie Reden von Konrad Adenauer, Willy Brandt und Walter Ulbricht lassen diese dramatischen Tage lebendig werden.
Ein lebendiges Archiv
Die Publikationen des Deutschen Rundfunk-Museums sind mehr als historische Dokumentationen. Sie sind Zeitzeugnisse, die technische Innovationen, politische Umbrüche und gesellschaftliche Veränderungen durch das Prisma der Mediengeschichte betrachten. Mit attraktiven Preisen – viele Bücher sind deutlich reduziert – macht das Museum diese wichtigen Werke einem breiten Publikum zugänglich.
Die Sammlung verdeutlicht, dass Rundfunk und Fernsehen nie nur technische Medien waren, sondern immer auch Spiegel und Gestalter gesellschaftlicher Entwicklungen. Von den ersten Funkversuchen bis zum modernen Medienkonsument erzählen diese Publikationen die Geschichte eines Mediums, das wie kein anderes das 20. Jahrhundert geprägt hat.

