Die drahtlose Mikrofonanlage M 150a gehörte zu den innovativen Entwicklungen des Rundfunk- und Fernsehtechnischen Zentralamtes in der DDR und setzte Maßstäbe in der professionellen Übertragungstechnik der 1960er Jahre. Der kompakte Kleinstsender HH 150b von 1964 vereinte modernste Transistortechnik mit bemerkenswerter Kompatibilität zu anderen Systemen. Diese technische Meisterleistung zeigt eindrucksvoll das Know-how ostdeutscher Ingenieurskunst in einer Zeit des technologischen Umbruchs.
Historischer Hintergrund
Das Rundfunk- und Fernsehtechnische Zentralamt in Berlin entwickelte Anfang der 1960er Jahre eine wegweisende drahtlose Mikrofonanlage für den professionellen Einsatz in der DDR. Die Entwicklung begann 1960 mit der Versuchsserie M 150 und wurde kontinuierlich verbessert.
Technische Entwicklung
Die erste Generation, die Anlage M 150 aus dem Jahr 1960, bestand aus dem Sender HH 150, einem dynamischen Kleinmikrofon (M 21 oder M 21a) und dem Empfänger HE 150. Bereits 1962 folgte die verbesserte Version M 150a mit den Bausteinen HH 150a und HE 150a.
Ein besonderes Merkmal dieser Entwicklung war die Kompatibilität: Sender und Empfänger der verschiedenen Generationen waren untereinander austauschbar und sogar mit der Mikroport-Anlage der Firma Sennheiser kompatibel.
Der Sender HH 150b (1964)
Der hier beschriebene Kleinstsender HH 150b stellt die überarbeitete Version aus dem Jahr 1964 dar. Er zeichnet sich durch folgende technische Eigenschaften aus:
Elektronik
- Fünf Transistoren (2x GC 101, GF 122, 2x GF 132)
- Dreistufiger Sender mit Modulationsverstärker
- Frequenzmodulation
Betriebsparameter
- Sendeleistung: circa 1 Milliwatt
- Frequenzen: 36,7 und 37,1 MHz (umschaltbar)
- Stromversorgung: 22,5-Volt-Batterie
Abmessungen
- Gewicht: nur 190 Gramm
Besonderheiten
Eine technische Änderung betraf die Steckerverbindung: Da am HH 150 ein anderer Stecker als am HH 150a/b verwendet wurde, waren verschiedene Verbindungskabel zwischen Sender und Mikrofon notwendig.
Die Anlage M 150a mit dem Sender HH 150b repräsentiert einen wichtigen Entwicklungsschritt in der ostdeutschen Funktechnik und demonstriert die technische Kompetenz des Rundfunk- und Fernsehtechnischen Zentralamtes in der Entwicklung professioneller Übertragungstechnik.